Die Selbstenttarnung des NSU kam für Bürgerliche wie Antifas überraschend, auf Stimmen aus den migrantischen Communities hörte kaum jemand. Daraus lernend versucht die Antifaschistische Linke International verstärkt mit Betroffenen von Rassismus zusammenzuarbeiten. So soll dem antimuslimischen Rassismus in der deutschen Gesellschaft, der bis in die radikale Linke reicht, entgegengewirkt werden.
Die Nazi-Terrorgruppe NSU hat 10 Menschen ermordet weil sie keine Deutschen waren. Während die bürgerlichen Medien und die Polizei die Verantwortlichen für die Mordserien im migrantischen Milieu suchten, wussten migrantische Communities schon früh, dass es rassistische Morde gewesen sein müssen. Seit der NSU sich selbst enttarnt hat – was der Verfassungschutz noch zu vertuschen versuchte – ist die Urheberschaft der Neonazis jedoch klar.
Antifa Gruppen haben meist verpasst, von vorne herein mit migrantischen Betroffenen dieser Nazi-Gewalt zusammenzuarbeiten. Die Antifaschistische Linke International aus Göttingen hat das als Anlass genommen, zu versuchen mehr mit migrantischen Communities, vor allem denen die vom grassierenden antimuslimischen Rassismus betroffen sind, gegen Rassismus und Faschismus zusammenzuarbeiten. Dabei stoßen sie auch auf antimuslimischen Rassismus in der deutschen Linken und Kontroversen um Religionskritik. Durch Gespräche mit muslimischen Genoss*innen und der anschließenden Diskussion innerhalb der Linken haben sie interessante Einsichten gewonnen, woraus die beiden Broschüren „A Womans Voice is a Revolution“ entstanden sind, die es auf der Homepage zum download gibt.
Homepage der ALI: www.inventati.org/ali
Homepage der Wüsten Welle: www.wueste-welle.de
Ein Interview in der Autodidaktischen Initiative in Leipzig für die Radiosendung Resonanz-(Contra)Sens auf dem Freien Radio Wüste Welle.