ADI e.V.

Autodidaktische Initiative

Selbstverständnis 2021



Wer sind wir?

Die Autodidaktische Initiative (adi) schafft einen nicht-kommerziellen Raum, in dem Menschen aus eigenem Antrieb gemeinsam diskutieren, lernen und reflektieren können. Zudem nutzen wir diesen Raum, um uns zu engagieren und miteinander zu vernetzen.

Hier soll freies und gemeinsames Lernen abseits der Bildungsstätten stattfinden dürfen. Jede*r kann sowohl Lehrende als auch Lernende sein. Statt Konkurrenz sollen offene Neugierde und Kooperation an erster Stelle stehen. Dahinter steht unser Verständnis vom Lernen als sozialen Prozess. Wir misstrauen den offiziellen Bildungsinstitutionen, die aus unserer Sicht zunehmend dem Ziel der Verwertbarkeit von Fähigkeiten und Kompetenzen folgen.

Wir vertreten zudem eine kritisch-hinterfragende Grundeinstellung gegenüber dem Kapitalismus und dem Patriarchat. Wir verstehen gesellschaftliche Verhältnisse als veränderbar und weisen Argumentationen der Alternativlosigkeit entschieden zurück. Deshalb verstehen wir unsere Praxis als emanzipatorisch, das heißt, wir zielen darauf ab, Hierarchien, Fremdbestimmung und Unterdrückung zwischen Menschen abzubauen. Das bedeutet, dass sich in der adi jeder auf eigene Weise ausprobieren darf – ohne negative Bewertungen und herabsetzende Verhaltensweisen! Jeder ist in der adi willkommen. Umzu ermöglichen, dass sich alle Menschen in der adi wohlfühlen, bleiben wir wachsam in Bezug auf Diskriminierung und Ausgrenzung verschiedener Art. Menschenverachtenden Einstellungen bieten wir keinen Raum, egal auf wen sie sich beziehen. Dabei nehmen wir auch eine selbstkritische Haltung ein und erkennen unsere gesellschaftlichen Privilegien an, die sich unter anderem im Zugang zu Bildung, Wissen und selbstverwalteten Räumen niederschlagen.

Wir begreifen Bildung als eine Form der Selbstermächtigung gegenüber den gesellschaftlichen Zwängen und Beschränkungen an. Sie soll unsere Handlungsspielräume erweitern oder kann aus Freude am Dazulernen betrieben werden. Ziel der ADI ist es außerdem, Teil einer lebendigen Alternative zu sein und ganz direkt zum Aufbau solidarischer Netzwerk/Miteinander beizutragen.


Die ADI ist eine Plattform

Bildung
Bildung ist für uns der Schlüssel um unsere komplexe Welt zu begreifen. Die Undurchsichtigkeit gesellschaftlicher Prozesse kann uns hilflos und ohnmächtig machen. Wenn wir begreifen was um uns herum vorgeht, welche Dynamiken und Diskurse in aktuellen Entwicklungen stecken, können wir sie besser verstehen. Das gibt uns eine Basis um Handlungsfähig zu bleiben. Dabei brauchen wir keine einheitlichen „Lern-Ziele“, keinen Stundenplan und schon gar keine Urteile in Form von Noten.

Philosophie
Die eigene Situation, sei es die gesellschaftliche Rolle oder die persönliche Situation, wirft Fragen auf, lässt Unklarheiten entstehen. Um hier nicht in Resignation zu verfallen öffnen wir einen sozialen Raum der Reflexion grundlegender Aspekte unseres Menschsein. Dazu dient uns die politische und sozialwissenschaftliche Philosophie die kein abstraktes Gebilde darstellen sollte, sondern die helfen kann uns unser Schicksal zurück zu erobern.

Intervention
Mit unseren Themen und Debatten wollen wir nicht unter uns bleiben, sondern auf vielfache Weise nach außen wirken. Wir wollen Projekten eine Plattform bieten, die in Form von Publikationen, Veranstaltungen, Ausstellungen, Intervention oder auf andere kreative Weise Inhalte vermitteln oder Fragen aufwerfen. Dabei suchen wir nach neuen Wegen komplexe Sachverhalte auf eine einfache, aber unverkürzte Darstellung herunter zu brechen.


Unsere Ziele

Unterstützung von Selbstlernenden
Unser Grundsatz ist, dass Lernen überall und auf vielerlei Wegen stattfinden kann – am besten dort wo eine Atmosphäre gegenseitiger Motivation und Unterstützung herrscht und sich eine produktive Dynamik von Interesse und Wissensaneignung ergibt. Eine solche Atmosphäre soll die Autodidaktische Initiative schaffen und dadurch Selbstlernende in ihrem Vorhaben stärken.

Eine neue Bildung befördern
Für uns ist Bildung ein Schlüsselkonzept für das soziale Miteinander. Wir gehen dabei über den aktuellen, verkürzten Bildungsbegriff des „Lernens“ hinaus und verstehen Wissen als Hilfe zur Bildung, aber nicht als deren Ziel. Bildung ist ein sozialer Prozess und schließt Selbstreflexion und bewusste Gestaltung der eigenen Lebensweise mit ein. Für eine aktive, (selbst-) verantwortliche und offene Herangehensweise an (soziale) Situationen und Probleme braucht es mehr als den Rückgriff auf Fakten aus dem Gedächtnis. Um sich über Zusammenhänge unserer modernen Lebenswelt klar zu werden, muss die eigene Situation als von Geschichte, Politik und Wirtschaft beeinflusst verstanden werden. Dies ist der erste Schritt aus einer rein Ich-bezogenen Lebensweise, hin zu einem sozialen und solidarischen Handeln.

Hilfe zur Selbst-Bestimmtheit
Wir gehen davon aus, dass die grundlegenden philosophischen Fragen keinen speziell geschulten Verstand voraussetzen, sondern es eine Frage der Vermittlung ist in Menschen eine Reflexion über ihr Leben und ihre Gesellschaft zu wecken. Wir wollen Menschen unterstützen ihren eigenen Kopf zu entwickeln in dem sich Denkräume zur kritischen Hinterfragung des Bestehenden bilden. Denn Selbstbestimmtheit sehen wir als Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft, die respektvoll mit ihren Mitgliedern und ihrer Umwelt umgeht.


Einen neuen Typ von Wissensproduktion befördern: integrativ, kollektiv, kritisch
Auf Grundlage der eigenen Bildungsarbeit ist es ein Ziel der Autodidaktischen Initiative auf integrativem, kollektivem, kritischem Wege zur gesellschaftlichen Ideenproduktion und deren Verbreitung beizutragen. In der Ideenproduktion und -vermittlung ist es unser Anspruch verschiedenste Gestaltungsformen zu verwenden, die von Ausstellungen über Publikationen bis Kongressen reichen.

Stärkung solidarischer StrukturenI
m Gegensatz zu vielen Bildungsprojekten wollen wir uns nicht mit Forderungen an Politiker und Vertreter der staatlichen Lehrinstitutionen wenden, die andere Prinzipien vertreten. Wir wollen also keine “Lobbyarbeit” betreiben, sondern begreifen unser Projekt als Teil einer lebendigen Alternative, das ganz direkt zum Aufbau solidarischer Strukturen beiträgt

Satzung (Stand: 26.02.2013, PDF, 160kB) Selbstverständnis (Stand: 27.01.2021, PDF, 46kB)

Seiten: 1 2