Lesung des Debütromans „Liebe und Spiel“ von Florian Sylvester.
Die Geschichte wird von den Protagonisten mittels Tagebucheinträgen, Memoiren und Briefen selbst erzählt. Wir tauchen ein in ihre Gedanken- und Gefühlswelten.
Was kann gesagt sein?
Beginnen wir bei Lynn. Ihr obsessives Planen bringt sie bereits an den Rande der Verzweiflung. Schließlich trifft sie Karl, jene Unbekannte ihres Lebens, die imstande ist, ihren Kosmos noch mehr durcheinander zu bringen. Wir dürfen gespannt sein, was aus ihr wird, trägt sie doch so lebensvolle, spielerische Züge in sich, die es sogar in den Titel geschafft haben.
Bertrand wird Lynn sicherlich das ein oder andere Mal beigestanden haben, wenngleich sich sein Augenmerk nie in ihr verloren hatte. Nein, ihn plagte die Liebe aus der Kinderzeit, die, gehalten durch eine äußere Freundschaft, sich im Jugendalter etablierte, zur Gewohnheit wurde, ihn nicht losließ, trotzdem er es zustande brachte, sich anderweitig zu verlieben. Und hier können wir – ganz keck – einmal über den Klappentext hinausgehend, zwei weitere Namen erwähnen, hinter welchen sich die Personen verbergen, die Bertrand liebte: Isabella und Salomé, wobei erstere mit ihrem Frederick zu heiraten gedenkt.
Und zuletzt Karl – halten wir uns an die Struktur des Klappentextes –, jener etwas zerstreute und denkerische Mensch, der noch an seiner Lisa hängt, obwohl sie nicht die seinige mehr ist. Nun, wer kennt es nicht, dass etwas Großes zu einem Ende gekommen ist, doch die Gefühle noch da sind. Jener mächtige affektive Rest, der langsam abgebaut gehört und von dem wir gar nicht wissen, ob wir ihn abbauen wollen. Was kann jemand wie Lynn hierbei bewirken?
Aber lesen Sie selbst, und vergessen Sie nicht, die im Prolog aufgeworfene Frage im Kopfe zu behalten, wen das Leben nicht weiter halten kann …